Auf Mittelaltertour im Burgenland…

Das Burgenland verbindet man natürlich zuerst einmal mit dem Neusiedler See, einem sehr beliebten Ausflugsziel, das die Wiener zum Schwimmen, Surfen oder Segeln ansteuern. Doch selbstverständlich gibt es im Burgenland auch traumhaft schöne Burgen. Eine der am besten Erhaltenen ist heute Ziel unseres kleinen Ausflugs.

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Wunderschöner Innenhof der Burg Forchtenstein

Burg Forchtenstein

Die Burg Forchtenstein liegt im Hinterland des Neusiedlersees, unweit von Mattersburg. Die romantische Anlage oben am Berg kann man schon von der 4 km entfernten S31 deutlich an dem Hang des Wulkatals oberhalb des kleinen Dorfs Forchtenstein erkennen.

Die Ursprünge der Burg gehen auf das späte Mittelalter zurück. Der mehr als 50 Meter hohe Bergfried wurde von den Herren von Mattersdorf gebaut, die fortan die Herren von Forchtenstein genannt werden. Doch schon wenige Jahrzehnte nach der Fertigstellung stirbt das Geschlecht aus.

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In der Ahnengalerie

Danach war die Burg im Besitz der Habsburger, die hier allerdings nicht lebten, sondern es im Wesentlichen als Pfand benutzten. Ab 1622 kam die Burg in den Besitz der Grafen Esterházy, die die Burg zur gigantischen Festung ausbauten und sie immer mehr zu einer Barockburg werden ließen. Fürst Esterházy spielte eine große Rolle während der Türkenkriege, weshalb die Burg immer weiter verstärkt wurde.

Nach dem Tod von Paul Esterházy wurde der Stammsitz des Geschlechts nach Eisenstadt verlegt und die Buch nur mehr als Verwahrungsort von Waffen und Schätzen und des fürstlichen Archivs genutzt. Es entstand die Wunderkammer, die noch heute nur über einen Geheimgang zu erreichen ist.

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Türkisches Zelt aus der Zeit der Türkenkriege

So gehen wir über die Zugbrücke, queren den gigantischen Graben und kommen in den Hof der Burg. Direkt Links ist der kleine Shop, an der wir unsere Eintrittskarten abholen. Mit der Burgenlandcard, mit der Neusiedlersee Card und der Niederösterreich Card bekommt man freien Eintritt zur Ausstellung Helden – Schätze – Beutestücke (Normal: Erwachsene 11€, Ermäßigt 9€). Die Führungen „Highlights“ und „Wunderkammer“ finden regelmäßig statt und kosten zusätzlich Eintritt. Der Complete Pass kostet 19€ für Erwachsene. Eine Fotoerlaubnis kostet 2€.

Von hier gehen wir zuerst an die vordere Burgmauer. Von hier hat man einen gigantischen Ausblick ins Wulkatal und die dahinterliegende Ebene. Anschließend machen wir uns dann auf in die Burg. Schon der Innenhof ist beeindruckend ausgemalt.

Von hier geht es zur „Helden“-Ausstellung,die mit einer Ahnengalerie beginnt und mit einem Türkenzelt endet. Im Wesentlichen handelt sie von der Geschichte der bekanntesten Figuren aus dem Hause Esterházy. Gezeigt werden lebensgroße Porträts der echten Ahnen, aber auch der Phantomahnen, die genutzt worden, um das Image aufzupolieren. Darunter etwa Vlad Tepes, der als Vorlage für Dracula gedient haben soll.

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Festsaal

Ein weiterer Abschnitt der Ausstellung zeigt wertvolle Silbermöbel und prunkvolle Schätze aus dem Möbeldepot der Esterházy und schließlich geht es auch um das fürstliche „Halali“, in der die Jagd am fürstlichen Hofe demonstriert wird. Eingeflochten sind zeitgenössische Kunstwerke aus dem Bereich Jagd. Die befindet sich auch im großen Festsaal der eindrucksvollen Burg.

Ein Ausflug von Wien nach Forchtenstein lohnt sich allemal. Die Burg bietet einen interessanten Mix aus Mittelalterfeeling und barockem Prunk. Schon der Ausblick von hier oben ist den Aufstieg wert.

In der Ausstellung wird die Ahnengalerie gezeigt, was ich ja immer spannend finde – ich habe bei solchen Gemälden ja immer ein bisschen das Gefühl, dass man der Geschichte direkt ins Auge blicken kann.

Die Anlage hat Ausmaße, die ich eigentlich gar nicht erwartet hätte. Hier kommt echtes Mittelalterfeeling auf.

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Ausblick ins Tal

Tipp: Der Reptilienzoo Forchtenstein liegt direkt gegenüber des Burgeingangs.

 

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