Reisen nach Asien sind für mich immer etwas ganz Besonderes. Gerade die religiösen Orte sind für mich immer extrem spannend, da man sich im komplexen Religionsgefüge zwischen Buddhismus, Taoismus, Konfuzianismus und anderen Religionen nicht wirklich auskennt – zumal sie an vielen Orten miteinander verschmelzen.
Und so gibt es in Hongkong einige Orte zu entdecken – viele sind geschäftig, andere ganz ruhig – mal gibt es einen gigantisch großen Buddha, mal gleich weit mehr als 10000. Ich nehme euch mit auf eine kleine Reise zu den Klöstern und Tempeln, die man auf einer Reise nach Hongkong nicht verpassen sollte.
Ten Thousand Buddha Monestary
Ein bisschen beobachtet fühlt man sich auf dem Weg hinauf ins Ten Thousand Buddha Kloster. Denn schon der Weg über die 431 Stufen hinauf zum am Po Fook Hill gelegenen Klosters führt durch ein Spalier der unterschiedlichsten lebensgroßen Buddhafiguren.
Das Kloster wurde 1949 von Reverend Yuet Kai und seinen Gefolgsleuten gegründet. Das Kloster selbst teilt sich auf zwei Ebenen auf – im unteren ist die Halle der Buddhas untergebracht, in der die Wände angefüllt sind mit den kleinen Buddhafiguren. Zudem findet man hier eine klassische Pagode mit 9 Etagen. Auf der oberen Ebene gibt es 4 Andachtshallen sowie einen großen Schildkrötenteich.
Der Name ist übrigens irreführend. Weit mehr als 10000 Figuren stehen im Tempelgebiet. Es sind inzwischen mehr als 13000 – gezählt habe ich sie allerdings nicht.
Chi-Lin Nunnery Ha Yuen Leng, Hongkong – Metro Diamond Hill
Die Chi-Lin Nunnery wurde 1931 als buddhistisches Nonnenkloster in Diamond Hill Kowloon gegründet. 1990 wurde es in der traditionellen Architektur der Tang Dynastie errichtet. Die einzelnen Tempelhallen beeinhalten Statuen des Sakyamuni Buddha, Guanyin, der Göttin der Barmherzigkeit und noch weiterer Bodhishattvas.
Zum Kloster gehört außerdem der auf der anderen Seite der Straße gelegene Nan Lian Garten, ein klassischer, asiatischer Garten mit einem kleinen Pavillon in seinem Zentrum. Im Vergleich zum geschäftigen Wong Tai Sin Temple ist das Chi-Lin Kloster ein Ort der Ruhe. Besonders der liebevoll gepflegte Garten mit den Lotuseichen ist ein Ort der Ruhe für die Seele.
Sik Sik Yuen Wong Tai Sin Temple Hongkong, Chuk Un, 九龍黃大仙竹園村二號
Der geschäftige Wong Tai Sin Temple gehört zu den größten seiner Art in Hongkong. Er hegt das Versprechen, dass hier jeder Wunsch wahr werden soll. Gleich drei Religionen haben hier eine Heimstätte (Konfuzianismus, Buddhismus und Taoismus) und so herrscht hier ein wildes und lautes Treiben, dass man aus christlichen Kirchen sicher nicht gewohnt ist. Der Duft von Räucherstäbchen liegt zwischen den reich verzierten Tempeln in der Luft.
1915 brachte der taoistische Priester Lian Ren-an ein heiliges Portrait von Wong Tai Sin aus Guangdong im südlichen China nach Hong Kong. Dieses Porträt ist der kostbarste Besitz des Klosters und wird hier mit Weihegaben verehrt. Strikt nach den Prinzipien des Feng Shui versammeln sich im Komplex die 5 Elemente – dazu kommt der großzügige „Good Wish Garden“ mit opulenten Blumen und künstlichen Wasserläufen.
Man Mo Temple 124-126 Hollywood Road, Tai Ping Shan, Hongkong
Der kleine Man Mo Temple auf Hong Kong Island beeindruckt schon aufgrund seiner Lage. Am Berg, auf der mittleren Ebene, liegt er klein und beinahe unscheinbar mitten in den Hochhausschluchten nahe des Bankenviertels. Er dient der Anbetung der beiden Götter Man und Mo. Da Man der Gott der Literatur und Mo der Gott des Krieges ist, wird er vor allem von ehrgeizigen Studenten angebetet, vor großen Prüfungen.
Der kleine Tempel wurde 1847 errichtet und ist der größte seiner Art in Hongkong.
Tian Tin Buddha und Po Lin Monestary Ngong Ping Rd
Einst war das 1934 errichtete Po Lin Kloster in den Bergen von Lantau ein einsamer Ort. Doch mit der Errichtung des liebevoll Big Buddha genannten Tian Tin Buddha 1993 und der darauf folgenden Errichtung der Ngong Ping 360 Seilbahn entstand rund um das Kloster eine Art Buddhistisches Disney Land.
Nach dem Aussteigen aus der Bahn kommt man zunächst durch eine Allee von Souvenirshops & Starbucks Restaurants, Kinos und anderen Vergnügungsorten. Doch betritt man dann das Areal des Klosters durch das Tor, befindet man sich an einem extrem spannenden Ort. Man wird von frei laufenden Kühen empfangen (das Mitführen von Fleisch ist übrigens strengstens verboten). Und dann trifft man auf die 34 m hohe Buddhastatue hoch oben am Berg und das Kloster mit seinem großen Restaurant (Achtung, das Essen ist echt nicht gut. und seinen großen Hallen zur Anbetung. Dann steigt man die 268 Stufen hinauf zur bemerkenswerten massiven Statue, deren Herstellung 12 Jahre gedauert und 60 Mio. HK$ gekostet hat. Von hier kann man nicht nur die Statue aus der Nähe anschauen, sondern auch den Rundumblick auf das umgebende Bergland und das Meer genießen.
Sehr schöne Bilder! Ich bin immer wieder beeindruckt wie detailreich solche Tempel sind. Mir gefällt vor allem das erste Bild. 🙂
LG Pierre von Milk&Sugar