Kerkira oder auch Korfu City ist das unumstrittene Zentrum der Insel. Hier kommen die meisten an, sei es mit dem Flieger oder mit der Fähre, und hier – besonders in den engen Gassen der Altstadt – spielt sich das Leben ab.
#Old Fortress
Korfu ist eine Stadt, die sich irgendwie zwischen zwei Festungen aus venetianischen abzubilden scheint – die neuere oberhalb des Hafens und die bei weitem eindrucksvollere Alte Festung, die auf einer kleinen Insel der Esplanade vorgelagert ist. Sie spielte vor allem während der Vorstöße der Türken eine gewaltige Rolle. Graf Johann Matthias von der Schulenburg (1661-1747) – ein aus Sachsen stammender, und in Diensten der Venezianer stehender Offizier, welchem die erfolgreiche Verteidigung Korfus gegen die Türken zu verdanken ist, gelang es von hier aus, mit 5000 Mann 60000 Türken von der Insel zu vertreiben. Ihm wurde an der Steinbrücke, von der aus man die Festung erreicht, ein Denkmal gesetzt. Am Eingangstor sind auch noch Spuren des venetianisichen Ursprungs zu erkennen – wer genau hinschaut, erkennt hier den berühmten Markuslöwen am steinernen Eingangstor. Heute gehört ein Teil der alten Gebäude zur Musikhochschule, weshalb häufig musikalische Töne über das Gelände tönen.
Schon von weitem sieht man ein scheinbar griechisches Gebäude am Fuße des Festungshügels. Dies enstammt allerdings den neoklassizistischen Ideen der britischen Kolonialherren. Sie beherrbergte eine anglikanische Kirche.
Hinauf zum Leuchtturm kann man steigen – zugegeben: das war uns bei 33°C im Schatten zu mühevoll, zudem man schon vom Fuße des Festungshügels einen prima Überblick über die gesamte Stadt hat.
Besonders empfehlenswert ist übrigens das günstige Restaurant – perfekt für eine gemütliche Mittagspause.
#Altstadt von Korfu
Wenn man sich in der Altstadt von Korfu wiederfindet, glaubt man gar nicht, dass man in Griechenland ist. Die Insel wurde durch die Venezianer geprägt und so haben auch heute noch viele Gebäude den typisch venezianischen Stil, enge Gassen, kleine Holzbalkone – das wirkt schon fast mehr italienisch. Weiß gekalkte Häuser mit blauen Sprossenfenstern sucht man vergebens.
Auch die vielen kleinen Cafés, die sich vor allem Abends füllen, verleihen der Stadt ein beinahe schon italienisches Flair.
#Vlacherna Monestary und Mäuseinsel – Ein Kloster in der Einflugschneise
Ein ganz spezielles Highlight liegt unweit des Flughafens auf der Halbinsel Kanoni. Hier gibt es auf kleinen Inseln zwei weitere Sehenswürdigkeiten.
Das Kloster Vlacherna, das andere ist die kleine Insel Pondikonisi, die „Mäuseinsel“, die schon Kaiserin Sisi sehr schätzte.
Das Kloster Vlacherna stammt aus dem 17. Jahrhundert. Es steht auf einer kleinen Insel, die über einen kleinen Kai zu erreichen ist. Beinahe die gesamte Insel wird von der (heute verlassenen) Kirche mit ihrem Souvenirshop eingenommen.
Die Mäuseinsel ist mit kleinen Shuttlebooten vom Damm zum Vlacherna-Kloster aus zu erreichen (etwa 2,50€/Strecke). Auf einer künstlich geschaffenen Anhöhe findet sich eine kleine, byzantinische Kapelle umringt von uralten Zypressen, die vermutlich ihre Urspünge schon im 11. Jahrhundert hat.
Das Besondere dort ist jedoch, dass die beiden kleinen Inseln unmittelbar am Ende der Start- und Landebahn des Flughafens Korfu liegen. So muss man tagsüber meist 15 – 60 Minuten warten, bis über der Mäuseinsel plötzlich Lichter erscheinen, die immer näher kommen. Und plötzlich erscheint ein Jet der TUI oder der Ryanair, die neue Urlauber nach Korfu bringen – bei Starts in die Richtung sieht man die Jets weniger gut (sie steigen doch relativ schnell), aber wenn die Richtung stimmt, donnern die Jets direkt über die Köpfe der Zuschauer hinweg zur Landebahn.
Tipp: Der perfekte Aussichtspunkt befindet sich oben am Berg. Von den vielen Panoramacafés kann man bestens die Bucht überblicken und den Fliegern beim Landen zusehen – man kommt automatisch hin, da die Zufahrt zur Bucht eine Einbahnstraße ist.
#Mon Repos – Where HRH Prince Philip was born
Einst war das kleine Schlösschen am Stadtrand von Kerkyra ein prachtvoller Landsitz, in dem die die königliche Familie Griechenlands residierte – mitten in einem großen Park steht heute das leicht verfallene Schloss Mon Repos. Sein bis heute bekanntester Bewohner ist wohl der Duke of Edinbourgh, kein Geringerer als der heute 96jährige Prince Philip, Gatte der englischen Queen. Er wurde als Sohn von Andreas von Griechenland und Dänemark und Alice von Battenberg auf Mon Repos geboren. Doch schon 1922 (im Alter von einem Jahr) musste er mit seiner Familie Griechenland verlassen und nach Paris ins Exil gehen. Seine Mutter, die taub war und wohl auch an Schizophrenie litt, kümmerte sich kaum um den Jungen – auch sein Vater zeigte wenig Interesse weshalb der Junge bei Verwandten und Internaten aufwuchs und bei der Marine Karriere machte, bevor er die englische Thronfolgerin kennenlernte und in die Geschichte einging.
In Mon Repos kann man heute hauptsächlich Spazieren gehen. Der Park mit den schattigen Bäumen lädt dazu geradezu ein, außerdem gibt es einen Zugang zum Strand (allerdings nicht direkt beim Schlösschen) und eine antike Ausgrabungsstätte.
Im etwas verfallen wirkt das Hauptgebäude, in dem heute ein kleines Museum untergebracht ist. Bei unserem Besuch war es allerdings (trotz Öffnungszeiten) leider geschlossen – entsprechend sollte man sich davon nicht zu viel versprechen.
Vom Achílleion am Stadtrand von Korfu habe ich euch bereits in einem eigenen Blogbeitrag berichtet. Die 3stöckige Villa war ein Herzensprojekt der österreichischen Kaiserin Elisabeth, die hier häufig ihre Sommer verbrachte und ganz nach ihren Vorgaben oberhalb einer kleinen Bucht errichten lies. Umgestaltet wurde sie dann von ihrem Nachfolger, Kaiser Wilhelm II. (mehr)
#21. Mai – Independence Day auf Korfiotisch
Wir hatten die Gelegenheit, eine echte Party zu besuchen. Am 21. Mai 1864 wurden die Ionischen Inseln Griechenland angegliedert – somit eine Art Independence Day für die Korfioten. Sämtliche Musikgruppen, Vereine, Pfadfinder und Schulen der Insel kommen zu einer großen Parade auf der Esplanade zusammen. Die Korfioten kommen mit der Fahne und säumen die Straßen, die mit weiß-blauen Wimpeln dekoriert werden – ein Festtag für alle Korfioten und eine riesige Party für alle.
Ein paar Infos
Wer es sich zutraut, sein Auto in ein bisschen Chaos zu steuern: die Parkplätze am Hafen sind gratis und von dort ist es in die Altstadt nicht weit. Allerdings wird hier wild geparkt und da es wirklich nur ein paar Schritte bis zu den engen Gassen der Altstadt sind, ist hier meist alles voll. Etwas weiter vorne, beim Fährhafen, gibt es Parkplätze mit Wächter. Die kosten zwar 3€/Tag, ab etwa 19 Uhr macht allerdings der Wächter seine Bude zu und man kann kostenlos parken.
Super. Korfu ist ab sofort auf meiner Liste.
haha – ich fang doch grade erst an 😉
Wow super schöne Fotos, da könnte man ja an jeder Ecke shooten! *_* Ganz besonders gut gefällt mir der Steg, einfach traumhaft! Bis jetzt habe ich es noch nicht nach Korfu geschafft aber das sollte ich dringend ändern! Danke für den tollen Beitrag. 🙂
Liebe Grüße aus Berlin,
http://www.ChristinaKey.com
Korfu und Korfu Stadtkenne und liebe ich sehr. Danke für deinen Artikel.
LG Claudia
http://www.gemueseliebelei.com
Ein schöner Bericht über meine Lieblingsinsel.
Schöne Grüße
Diana