Nur etwa eine Autostunde von Wien entfernt, unweit von Krems, liegt das Schloss Grafenegg. Es gehört gemeinsam mit der Burg Kreuzenstein und der Franzensburg in Laxenburg zu den bekanntesten Gebäuden des romantischen Historismus in Niederösterreich. Doch die Burg hat bedeutend mehr zu bieten.
Ein Schloss und seine Geschichte
Im Bereich der Anlage von Grafenegg war bereits 1294 eine Siedlung mit dem Namen Espersdorf bekannt. Diese bestand im Wesentlichen aus einem Wirtschaftshof, der 1435 mit einer Ringmauer und einem Wassergraben umgeben wurde.
Als landesfürstlicher Lehe gelangte die Anlage Mitte des 15. Jahrhunderts in Besitz von Ulrich von Grafeneck, dessen Namen das Schloss bis heute trägt. Doch schon kurze Zeit später kommt das Gelände in kaiserlichen Besitz.
Nach mehrmaligen Besitzerwechseln wird die Anlage 1622/33 in eine befestigte Burganlage umgebaut. Sie wird von einer Mauer und einem Wehrgraben umgeben und mit Wallhäusern befestigt.
Seine heutige Form im typischen historistischen Stile erhielt die Burg unter Graf August Ferdinand Breuner-Enckevoirt, der es 1813 erwirbt und es von Dombaumeister Leopold Ernst umbauen lässt. Heute ist das Schloss in Familienbesitz. Das Haus Ratibor gehört als Nebenlinie den Hohenlohern an.
Die Burg heute
Man betritt die Burg heute durch ein Tor der alten Befestigungsanlage. Gleich rechts liegt die alte Reithalle, die heute für Konzerte und Events genutzt wird. In der frei zugänglichen Parkanlage kommt man vorbei an der Vinotegg, einem Restaurant, in dem Winzer aus dem Kamptal, dem Wagram und dem Kremstal präsentieren können. Dazu kommt die von Toni Mörwald betriebene Burgtaverne. Weiter hinten liegt zudem die Scheune mit den neu errichteten Cottages.
Links geht es zum Schloss mit seiner neogotischen Fassade. Im Innenraum ist neben dem großen, prunkvoll ausgestatteten Rittersaal ist besonders die Loggia und die reich ausgestattete Burgkapelle eindrucksvoll.
Der umliegende Garten wurde bereits 1808 im Stil eines englischen Landschaftsgartens angelegt. Der Baumbestand stammt zum Teil noch aus dieser ersten Bepflanzung. Die rund 2.000 Laub- und Nadelbäume wurden als ein Arboreteum angelegt und beheimatet mehrere 100 Arten.
Sommerkonzerte am Wolkenturm – #klangtrifftkulisse
2007 entstand mit dem Wolkenturm eine der größten, festen Freilichtbühnen in Niederösterreich. Mit 1750 Plätzen und zudem der Möglichkeit, auf dem Rasen dem Konzert zu lauschen, ist eine Basis für größtenteils klassische Konzerte entstanden. Es wird allerdings auch Raum für populäre österreichische Bands wie die Seer (Konzert am 15. August) geboten – alles unter dem Motto „Klang trifft Kulisse“.
Die Konzerte finden meist jeweils um 20 Uhr statt – die meisten sind Samstags, aber auch an anderen Wochentagen wird Programm auf der Bühne geboten. Zu den Konzerten gibt es sogar einen Busshuttle von Wien.
Das Programm für die Konzerte am Wolkenturm in Grafenegg findet ihr hier
Sommerfrische in den Grafenegg Cottages
Seit dem vergangenen Jahr bietet Grafenegg auch die Möglichkeit, die Konzertabende gemütlich in den aus heimischem Holz gebauten Cottages ausklingen zu lassen. Die Cottages bestehen aus 4 Schlafzimmern mit jeweils eigenem Badezimmer und einer gemeinschaftlichen Küche.
Eine Nacht für 8 Personen kostet 290€. Zu den Konzerten und zur Sommernachtsgala können die einzelnen Schlafzimmer auch unabhängig gebucht werden. Eine Buchung für die völlig neu eröffnete Anlage ist allerdings lange Zeit im Voraus nötig
Eure Übernachtung in den Grafenegg Cottages könnt ihr hier buchen… (Affiliate Link, Booking.com).
Danke für diesen Text und für das schöne Foto! ?