Salz ist eines der wichtigsten Handelsgüter unserer Zeit. Selbst in 3000 m Höhe machten sich die Inkas und ihre Nachfahren in Peru die Mühe, in den Salinen von Maras Salz abzubauen – es wird nicht nur zum Würzen benötigt, sondern auch zum Haltbarmachen von Nahrungsmitteln.
Auch wenn die südfranzösischen Salinen, etwa die Salines du Midi in Aigues Mortes, der Produktion in der Bretagne längst in Sachen Produktionsmenge den Rang abgelaufen haben, wird vor allem auf der Halbinsel Guérande noch immer das Salz produziert, was Spitzengastronomen in ganz Frankreich bestellen…
Guérande – die Hauptstadt des bretonischen Salz
Seinen besonderen Reichtum hat Guérande natürlich dem Salz zu verdanken. Schon seit dem Mittelalter ist dies das wichtigste Exportgut und erlaubte der Stadt massive Stadtmauern.
Das mittelalterliche Emsemble ist auch bis heute bestehen geblieben. Beeindruckend sind besonders die beiden massiven Türme der Porte St. Michel, die Mitte des 15. Jahrhunderts entstanden und den östlichen Eingang zur Stadt bildeten – von hier aus kann man auch 800 m der Stadtmauer erkunden.
Im Zentrum der alten Salzmetropole steht die Stiftskirche St. Aubin mit ihrem eindrucksvollen Portal. Sie wurde im 13. Jahrhundert über dem Taufbecken errichtet, das Prinz Waroc’h im 6. Jahrhundert errichtet wurde.
Etwa ab dem 17. Jahrhundert verliert Guérande stark an Bedeutung, da die Hafenanlagen zu versanden begannen. Die Städte Le Pouliguen und Le Croisic direkt an der Atlantikküste übernahmen die Vormachtstellung im Salzhandel und der Seefahrt.
Fleur de Sel – Was genau ist das?
Das Fleur de Sel ist das teuerste und aufwendig produzierte Meersalz, das vor allem bei Gastronomen beliebt ist. Die sogenannte Salzblume entsteht auf der Oberfläche der Salzfelder, wenn es besonders heiß und vor allem windstill ist. Es handelt sich dabei um eine hauchdünne Schicht, die die Paludiers von Hand mit einer Holzschaufel absammeln.
Im Gegensatz zum grobkörnigeren Meersalz ist das Fleur de Sel eher weich, ähnlich einer Schneeflocke – in der Chemischen Zusammensetzung unterscheiden sich beide allerdings nicht.
In Guérande und Umgebung wird Salz in allen Farben und Formen angeboten. In den Salzfeldern selbst bieten viele Paludiers ihre Waren im Direktvertrieb an. In Guérande, unweit der Porte St. Michel gibt es eine kleine Boutique, in der man sich Salz mit verschiedenen Kräutern und Gewürzen frisch abfüllen lassen kann. Ein bisschen wie auf einem arabischen Basar werden die Gewürze in großen Schalen angeboten – alleine die Gerüche in dem Laden sind einen Besuch wert.
Alles über Salz – Das Terre du Sel am Rande der Salzfelder
Am nördlichen Rand der Salzfelder bietet das Besucherzentrum Terre de Sel dem Besucher alles Wissenswerte zum Thema Salz. In einer kleinen Ausstellung wird berichtet, die die Paludiers (Salzmeister) das Salz aus dem Meerwasser gewinnen und was das Salz der Bretagne so einzigartig macht.
Daneben lädt eine kleine Boutique zum Shoppen ein – hier bekommt man alles – vom kleinen Päckchen Fleur de Sel bis hin zum 10 kg Pack Streusalz. Dazu kommt Gebäck aus Salz, aber auch unterschiedliche Salzstreuer und Aufbewahrungsmöglichkeiten für Salz, perfekt also für den ausgiebigen Souvenireinkauf.
Außerdem starten von hier geführte Touren in die Salzfelder – in der Nebensaison allerdings nicht ganz so regelmäßig, daher sollte man sich ggf. vorher telefonisch informieren.
Geöffnet ist täglich
Kontakt
Pradel
44350 Guérande
Tél: 02 40 62 08 80
Tipp: Von dort empfiehlt es sich, die D92 und dann die Route des Marais in Richtung Batz-sur-mer zu nehmen – die Route führt direkt durch die Salzfelder. Stehenbleiben ist auf der engen Route allerdings eher schwierig und wird von den ansässigen Paludiers nicht so gerne gesehen.
Kleine Perle Le Croisic
An der Spitze der Halbinsel Guérande liegt das kleine Örtchen Le Croisic mit seinem Atlantik-Hafen. Gemütlich liegt die historische Innenstadt da mit seinen gepflegten Häuschen und der Kirche Notre-Dame-de-Pitié aus dem 15./16. Jahrhundert mit ihren 4 nebeneinanderliegenden hohen Fenstern hinter dem Altar. Le Croisic hat einen gewissen rauhen Charme bewahrt, zumindest in der Nebensaison – in der Badesaison wird es hier und im nahegelegenen Kurorten Batz-sur-Mer und La Baule wohl etwas voller, nicht zuletzt aufgrund der direkten TGV Anbindung von Paris aus.
Superschön, und so schöne Fotos.
Wir waren auch schon dort und hatten eine Führung auf Deutsch. Das war echt toll. Sind extra wegen dem Buch hingefahren, da uns der Fall des Kommissars so gut gefallen hatte.
Wir sind supergerne in der Normandie unterwegs, einen Beitrag dazu habe ich Dir verlinkt. Jetzt habe ich aber auch wieder Lust in die Bretagne zu fahren.
Liebe Grüße Katja
Ich bin auch ein großer Fan der Fleur de Sel. Allerdings ist das Salz in der letzten Zeit in Verruf geraten, da es aufgrund der Gewinnungsweise besonders viel Mikroplastik enthält.
Viele Grüße aus Paris
Feli