Eine Fernbusfahrt ist lustig…

Das Phänomen Fernbus erobert seit wenigen Jahren das Land – und viele haben sich selbst schon vesucht, in die engen, schaukelnden Sitzreihen zu quetschen und sich von einem wildfremden auf die Schulter sabbern zu lassen (ich selbst habe das Fernbusnetz auch schon ein paar mal probiert). Sina Pousset hat diesem Phänomen nun ein neues, amüsantes Buch gewidmet.

„Keine Ahnung, wo wir gerade sind“

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Daten

Autorin: Sina Pousset

Verlag: Goldmann

ISBN: 3442159075

Preis: 12,99€

Taschenbuch, 256 Seiten

Inhalt

Sina hat es nicht leicht – schließlich fährt sie oft mit dem Fernbus. Und diese „neue“ Art zu reisen ist so ganz anders, als mit der Bahn oder dem Flugzeug unterwegs zu sein, viel intimer. Schließlich fühlt Sina sich immer ein bisschen wie auf einem Familienausflug – man findet hier auch all die Charaktäre – vom Nadelstreifen-Papa bis zum etwas seltamen Onkel. 

Und alles, was lebenswichtig ist, muss man irgendwie innerhalb von einem halben Quadratmeter unterbringen. Handy, Ladegerät, Entertainment und vor allem ganz viel zu Essen. Für 8 Stunden still sitzen hat sie immer genug Essen für eine ganze Kompanie dabei.

So berichtet Sina aus ihrem Leben als Fernbusreisende. Aus ihren Nächten mit schmerzenden Gliedern und schnarchenden Mitreisenden, von defektem WLAN und nicht funktionierenden Steckdosen, von stinkenden Klos, die morgens zum Schönheitssalon umfunktioniert werden. Aber Sina liebt es trotzdem, das unterwegs sein in ihrem großen, schaukelndem zu Hause auf Zeit.

Fazit

Mit dem Fernbus fahren ist nur was für Studenten? Das stimmt gar nicht mehr. Die Mitfahrer in einem Fernbus sind eine Art Mikrokosmos, ein Schnitt durch die Gesellschaft. Man findet hier die Reiselustige Oma genauso wie den Nadelstreifenträger, der über dem Laptop hockt und die nächste Präsentation vorstellt.

Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen – vor allem, wenn er mit dem Fernbus fährt. Mit viel Humor macht Sina Pousset das Reisen mit dem Fernbus gleich um ein ganzes Quäntchen erträglicher. Vor allem, weil man spürt, dass es am Ende doch allen so geht – man ist immer neidisch auf das Jausenbrot des Nachbarn und muss immer aufs Klo, wenn der Sitznachbar gerade selig an deiner Schulter schnarcht. Aber wenn man es mit Humor nimmt, wird es dann doch angenehmer.

Das Buch liefert eine nette, kurzweilige Unterhaltung und man beginnt dabei, seine Mitreisenden von einer ganz anderen Seite zu betrachten. 

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