Der Okavango ist einer der größten und bekanntesten Flüße Afrikas. Er fließt aus dem Hochland Angolas bis in sein weltberühmtes Delta im Grenzgebiet von Namibia und Botswana – und daher durfte auf unserer Tour 2016 eins selbstverständlich nicht fehlen – eine Tour mit dem Mokoro durch das Okavango-Delta.
Spannend am Okavango ist, dass das Delta hier nicht in einem Meer landet (so wie man es ja z.B. vom Donau- oder dem Nildelta kennt). Der Okavango versandet. Mitten in der Kalahari bietet sich daher mit einem niedrigen Binnengewässer ein optimales Habitat für Tiere und Pflanzen, die man manchmal sogar nur dort findet.
Morgens um 7:30 Uhr wurden wir bei unserem Gästehaus (dem Discovery Bed & Breakfast nahe Maun) abgeholt. Im Safarijeep ging es von dort eine Stunde tief in den Busch, über abenteuerliche Brückenkonstruktionen bis zum Mokoro-Hafen. Da wir mit einer organisierten Gruppe unterwegs waren, rechneten wir damit, dass es gleich weiterging.
Leicht skeptisch begutachtete ich die Mokoros, die traditionellen ausgehöhlten Baumstämme, mit denen sich die Buschmänner im Delta bewegen. Viele davon offensichtlich mit Löchern – meine Güte, das kann ja heiter werden – hinein ins Delta, das voll von Krokodilen und Hippos ist.
In der Zwischenzeit verhandelte unser Guide mit den Einheimischen. Schließlich brauchten wir Puller und einen Guide, der den Weg durch das Delta bestimmt. Nach einer Viertelstunde hieß es dann „Einsteigen bitte“ – zu zweit begaben wir uns in ein Mokoro mit einem Puller. Zu meiner Erleichterung stellte ich dann fest, dass für die Touristen die guten Boote hervorgeholt wurden, nämlich die aus Kunststoff.
Und dann ging hinaus ins Delta, das in verschiedenen Kanälen mit Flachwasser gefüllt ist.
WICHTIG: Man sollte weder die Sonnencreme noch den Insektenschutz vergessen – selbst wenn man bisher noch keine Probleme mit Viechern hatte (wir waren in der Trockenzeit unterwegs) wird man hier vollständig ausgesaugt. Und da das Delta ein Hochrisikogebiet für Malaria ist, können gerade die Insekten hier wirklich gefährlich werden.
Das Mokoro-Fahren an sich ist die wohl entspannteste Art der Fortbewegung. Anfangs wird man im Boot vom Steuermann exakt positioniert, damit das Boot gut ausbalanciert ist und dann kann man sich zurücklehnen – völlig geräuschlos gleitet man durch das Schilf. Allerdings bewegt man sich abseits der Hauptrouten, da in den Kanälen besonders häufig die Hippos auf die Mokoros lauern, da die Buschmänner früher mit den Booten Jagd auf die Tiere gemacht haben.
Unterwegs begegnen einem so viele Vogelarten, wie ich in meinem gesamten Leben noch nicht gesehen habe. Im Hintergrund sind dazu ein paar Elefanten unterwegs zum morgendlichen Bad, gelegentlich hört man ein paar Hippos – angeblich sind auch noch ein paar Krokodile unterwegs, die haben wir aber nicht gesehen. Zwischendurch fliegen ein paar Libellen vorbei – auch Termiten fühlen sich hier unglaublich wohl, selten habe ich so große Termitenhügel gesehen.
Über Mittag sind wir dann auf eine der großen Inseln im Delta, die in der Regenzeit zu einem großen Teil unter Wasser liegen. Dort haben wir einen ausgiebigen Spaziergang gemacht, bei dem wir dann auch noch ein paar Zebras gesehen haben. Leider war es um die Mittagszeit sehr schwierig, da viele Tiere in der Hitze auch gerne ihr Häuschen machen.
Leider war es dann schon wieder Zeit, zurückzufahren. Aber nicht bevor man noch einmal 1 1/2 Stunden durch das Schilf gleitet, ganz entspannt. In der Trockenzeit kann man wohl auch eine Nacht in einem der zahlreichen Camps auf den Inseln im Delta verbringen, uns fehlte leider die Zeit dazu. Sehr gerne hätten wir noch viel mehr Zeit im Okavango-Delta verbracht – aber immerhin ist das ein Grund dazu, bald wiederzukommen.
Alleine würde ich nicht ins Delta starten. Das Gebiet ist doch relativ unübersichtlich und immer wieder gibt es Orte, an denen sich gerne die Hippos aufhalten. Durch die netten Buschmänner, die sich auskennen und auch die Gefahren des Deltas kennen, habe ich mich trotz Hippos in 50 Metern Entfernung absolut sicher gefühlt.