Vor 300 Jahren wurde das Fürstentum Liechtenstein gegründet, am 23. Jänner 1719 erhob Maria Theresia das historisch eng mit den Habsburgern verbündete Haus Liechtenstein zum Fürstenhaus. Ihre Ursprünge haben die Liechtensteiner in Niederösterreich und mit seinen beiden Palais, dem Stadt- und dem Gartenpalais, die beide bis heute im Besitz des Fürstenhauses sind, zeugen noch immer für die enge Verbindung nach Österreich, bis 1938 unterhielt die Familie Liechtenstein in Wien sogar ihren ständigen Wohnsitz.
Aus den Werken der fürstlichen Sammlungen haben die Kuratoren der Albertina aus den Vollen schöpfen können, um zum großen Jubiläum die größten Schätze dieser Sammlung den Besuchern zu präsentieren.
#RubensbisMakart – 400 Jahre Sammlungsgeschichte
Die fürstlichen Sammlungen des Hauses Liechtenstein zählen zu den größten und bedeutendsten privaten Kunstsammlungen der Welt. Im ersten Sammlungsteil der großen Liechtenstein-Schau werden 110 Hauptwerke dieser Sammlung gezeigt. Dabei begibt man sich auf eine Reise durch 500 Jahre Kunstgeschichte – von der italienischen Frührenaissance über den Barock und das Wiener Biedermeier bis hin zum Historismus mit Hans Makart als berühmtesten Vertreter.
Gezeigt werden unter anderem Werke von Peter Paul Rubens, Pieter Brueghel, Canaletto oder Ferdinand Georg Waldmüller – eine Werksammlung von beinahe allem, was über die Entstehungszeit der Sammlung zu Rang und Namen gekommen ist – geprägt natürlich vom jeweiligem Geschmack des amtierenden Fürsten.
Bei der Reise durch die Kunstgeschichte wurde gezielt auf eine neue Kontextualisierung gesetzt. So wurde etwa eine Büste des Marc Aurel (von Pier Jacopo Alari-Bonacolsi um 1500) in Kontext mit dem berühmten Tod der Kleopatra von Hans Makart (1875) gesetzt.
Ein weiteres spannend zu verfolgendes Thema ist die Darstellung von Kindern über die Jahrhunderte. So malt Peter Paul Rubens etwa seine eigene Tochter zwar mit einfangendem Blick, doch irgendwie eine Erwachsene. Etwas mehr als 200 Jahre später malt Friedrich von Amerling die kleine Prinzessin von Liechtenstein persönlicher, mit ihrer Puppe im Arm und doch wesentlich kindlicher.
Rudolf von Alt und seine Zeit
Die Fürsten von Liechtenstein verfügen – als Teil ihrer Kunstsammlung – über eine umfangreiche Sammlung der Wiener Aquarelle aus dem 19. Jahrhundert – sie umfasst weit über 1000 Werke. Im zweiten Teil der Jubiläumsschau werden Werke des populärsten Wiener Aquarellmaler seiner Zeit, Rudolf von Alt, sowie seinen Zeitgenossen gezeigt und damit ein Einblick gegeben in die im 19. Jahrhundert weit verbreitete Kunst der detailreichen Aquarellmalerei. Viele der Werke – Porträts, Architektur, sowie Zimmermalereien – entstanden als Auftragsarbeiten von der Familie Liechtenstein.
In 90 Zeichnungen wird die gesamte Vielfalt der den Biedermeierzeit prägenden Aquarellmalerei.
Beinahe schon chronistisch malt von Alt die prunkvolle Ausstattung der Liechtensteinischen Zimmer in den Palais oder anderer Gebäude wie das Treppenhaus der k. k. Hofoper. Von Alt hält in seinen Aquarellen auch die rasante Veränderung des Wiener Stadtbilds im 19. Jahrhundert (Ringstraßenzeit) fest.
Peter Fendi widmet sich als Genremaler hauptsächlich dem Alltagsleben der Kinder, andere Künstler der Zeit, etwa Josef Höger oder auch von Alt, zeichnen Landschaftsaquarelle und entführen den Betrachter sowohl in die Ferne als auch in Alpine Welten.
Info
Beide Ausstellungen sind noch bis zum 10. Juni 2019 in der Wiener Albertina zu sehen.
Eintrittspreise
Erwachsene 16€
Junge Erwachsene bis 26 Jahre 11€
Jugendliche bis zum 19. Lebensjahr freier Eintritt
Öffnungszeiten
Geöffnet ist täglich 9 – 18 Uhr.
Mittwochs und Freitags ist 9 – 21 Uhr geöffnet.
Das werde ich mir auch anschauen!