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Ich muss zugeben – Saranda stand nicht wirklich auf unserer Liste. Es bot sich als Zwischenstop zwischen Butrint und dem Llogara-Pass an der Westküste.
Saranda – Partymetropole am Meer
Saranda liegt ganz im Süden von Albanien, an einer kleinen Bucht an der Straße von Korfu. Und genau darum ist die Stadt auch bekannt. Mehrfach täglich legen hier die Fähren aus Griechenland an.
An der Bucht von Saranda gibt es unzählige Hotels und Appartmenthäuser, die einen Blick über die Bucht ermöglichen. Sie ziehen sich weit den Hang hinauf und gehören zu den teuersten in Albanien. Mein Tipp übrigens: Hotels vorher online buchen* bzw. zumindest vorher die Preise checken. Uns sagte man, das Zimmer koste 60€, als wir am Morgen zahlen wollten, waren es nur noch 50€, als wir den Hotelier auf den Onlinepreis von 42€ ansprachen, zahlten wir plötzlich nur noch 40€.
Die Geschichte von Saranda geht allerdings schon auf die Spätantike zurück. Überreste der Stadtmauer aus dem 6. Jahrhundert findet man zum Beispiel noch unweit der Hafenpromenade. Im heutigen Saranda befand sich einst der Hafen der antiken Stadt Phoinike.
Während der Völkerwanderung wurde Saranda zerstört. Griechische Nationalisten brannten Saranda 1878 vollständig nieder. Erst nach und nach wurde sie wieder aufgebaut. Während des Zweiten Weltkriegs war Saranda durch die Italiener besetzt.
Unter Enver Hoxhas wurde Saranda in den 1950er Jahren immer mehr zum Urlaubsort ausgebaut, was sich vor allem durch die Fährverbindung nach Korfu zu einem echten Boom entwickelt hat.
Wie es in Urlaubsorten häufig ist, gibt es tagsüber zahlreiche Aktivitäten wie Quadfahren oder Jeep-Safaris in die Umgebung von Saranda. Auch andere (für mich) Klischees werden erfüllt. Geht man abends an der langen Promenade entlang, hört man aus jedem kleinen Verkaufsstand laute Musik, so dass man nach einem kurzen Moment schon kaum noch unterscheiden kann, was woher kommt. Es dröhnt der Bass über die gesamte Bucht, Lokale wechseln sich mit Discos ab – leider so gar nicht mein Fall.
Bei all dem Rummel gibt es abseits der Fußgängerpromenade aber auch großartige Restaurants, die Fisch und Meeresfrüchte anbieten. Die Gastgärten liegen zwar an der stark befahrenen Straße. Trotzdem ist es hier bei weitem ruhiger als bei der Dauerbeschallung im Innenstadtbereich. Bei Tanis gibt es trotzdem Meerblick und großartigen Fisch und Meeresfrüchte.
Ich war noch nie auf Ibiza oder Mallorca – Partyurlaub ist einfach nicht so mein Ding. Ich habe mal in Eilat übernachtet, ebenfalls auf der Durchreise und dort wurden im Hotelzimmer schon Ohropax ausgelegt, weil es die ganze Nacht hindurch laut war.
Und ich muss sagen, genau damit ist Saranda vergleichbar. Hotels mit Seeblick sind zwar schön und gut, aber wenn die ganze Nacht die Musik dröhnt, bin ich eben irgendwie raus, mir waren Städte wie Orikum oder Vlora deutlich lieber, eben weil beide auch am Meer liegen, aber eben wesentlich ruhiger sind. Länger wie einen Tag hätte ich es dort kaum ausgehalten. Es ist natürlich reine Geschmackssache. Dann kam noch die komplizierte Geschichte mit dem Abzockversuch im Hotel dazu – Saranda bleibt mir somit eher in negativer Erinnerung.
Man sollte darauf achten, dass man das Hotel vielleicht eher am Rande der Bucht bucht, wenn man nicht so ganz auf dieses „Mitten im Leben“ steht – mir war jedenfalls eine befahrene Straße etwas lieber als Dauerbeschallung aus den Bässen.
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