Opatija – Lust auf Meer

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Hört man Opatija oder Abbazia in Österreich, hat man gleich den alten Glanz der Habsburger Monarchie im Kopf. Das Seebad war einst einer der beliebtesten Seekurorte der Österreichischen High Society des kaiserlichen Hofes und noch heute kommen die Österreicher gerne an die Kvarner Bucht

Geschichte

Die Geschichte von Opatija ist spannend. Der kleine Küstenort besteht gerade einmal seit Mitte des 19. Jahrhunderts. Seinen Ursprung hat der Ort mit einer Benediktinerabtei (Opatija ist das kroatische Wort für Abtei oder Kloster) aus dem 15. Jahrhundert. In der Gründungsurkunde bekamen die Mönche jedoch zugesichert, dass das Gebiet in der Kvarner Bucht frei von Siedlern bleiben sollte.

Und so blieb es auch bis 1840, der Siedlerbann war mittlerweile aufgehoben und es hatten sich in der Gegend einige Fischer angesiedelt, als der Holzhändler Iginio Scarpa das Gelände um die inzwischen aufgelassene Abtei kaufte und dort seine Sommerresidenz errichtete.

Ein echter Boom setzte mit dem Bau der Südbahnstrecke ab 1873 ein und Opatija wurde zum beliebten Winterkurort der Habsburgermonarchie. Man merkte, dass Trieste der wirtschaftlich wichtigere Hafen der Monarchie wurde. Da die Infrastruktur bereits fertiggestellt wurde, investierte vor allem die Südbahngesellschaft unter Direktor Friedrich Schüler in den Bau neuer Hotels an der Kvarner Bucht. Es entstand ein Seebad, dem Orte an der Côte d’Azur wie Nizza oder Monte Carlo als Vorbild dienten.

Berühmt wurde der Ort auch, weil der berühmte Graf Andrassy – Ungarischer Revolutionär und k. u. k. Außenminister – hier seine letzten Lebensjahre verbrachte. Ihn soll auch Kaiserin Elisabeth mehrfach besucht haben – inkognito wie üblich für Sisi. Besonders bekannt ist Andrassy wohl aus den Romy Schneider Filmen, denn ihm wurde eine Affäre mit der berühmten Kaiserin nachgesagt.

Mit dem Fall der Monarchie verfiel Opatija größtenteils in einen Tiefschlaf, der mit dem Ende des Eisernen Vorhangs beendet wurde. Es kamen immer mehr Gäste nach Opatija und viele der alten Villen und Hotels an der Bucht erstrahlen in neuem Glanz.

Denkmal für den alten Fischer mit dem Zentrum von Opatija im Hintergrund

Seepromenade Lungo Mare

Die Promenade war einst wichtig für die Sommerfrische – und so hat Opatija die Errichtung der rund 12 km langen Lungo Mare dem kaiserlichen Besucher höchstpersönlich zu verdanken. Sie beginnt in Lovran umrundet die Bucht von Opatija, führt vorbei am historischen Hotel Kvarner und den anderen Kurhotels bis hinüber in den kleinen Fischerort Volosko.

Entlang der Promenade kommt man vorbei an zahllosen Villen aus der Zeit der Jahrhundertwende und damit aus der Blütezeit Opatijas. Sie sind größtenteils aus der Zeit des Historismus. Heute wurden sie zu Hotels umgewandelt oder sind im Privatbesitz.

Hotel Miramare an der Lungo Mare Promenade
Gründerzeitvillen am Meer

Das Mädchen mit der Möwe

Im Frühjahr 1891 zog ein Sturm über die Kvarner Bucht. Im Hafen von Opatija startete Graf Arthur Kesselstadt zu einem Segeltörn und kehrte aus dem Sturm nicht mehr zurück. Seine Familie ließ auf dem Felsen an der Hafeneinfahrt eine Madonna aufstellen.

Da diese jedoch immer wieder in Stürmen beschädigt wurde, wurde sie 1956 durch die Jungfrau mit Möwe ersetzt, die heute ein Symbol der Kvarner Bucht ist und überwacht die Hafeneinfahrt von Opatija. Sie trotzt dabei sämtlichen Stürmen.

Die Jungfrau mit der Möwe hat schon vielen Stürmen getrotzt

Hotel Kvarner

Mit dem Hotel Kvarner eröffnete in Opatija das erste luxuriöse, klassische Eisenbahnhotel weltweit und macht damit die Kvarner Bucht zum Sehnsuchtsort vieler Wiener. Das ursprünglich als Lungensanatorium gedachte Hotel wurde bald zum Anlaufpunkt für die Reichen und Schönen dieser Welt. So verbrachten hier mit Franz Josef I. und Wilhelm II. gleich zwei Kaiser gemeinsam einige Tage am Meer.

Aber auch andere große Namen verbrachten einmal oder mehrfach Zeit in Opatija, darunter Albert Einstein, der Erfinder des Valiums Leo Sternbach oder der berühmte Wiener Arzt Theodor Billroth. Ihnen ist ein großes Streetart Kunstwerk im Margaritenpark gewidmet.

Der Bau mit seiner 1890 entstandenen Luxusdepandance Villa Amalia direkt nebenan und seinem 1913 entstandenen zentralen Kristallsaal und seiner Seeterrasse steht heute unter Denkmalschutz.

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Das berühmte Südbahnhotel Kvarner
Seeterrasse

Schlafen im Hotel Gardenija

Wir haben unsere Zeit in Opatija im Hotel Gardenija verbracht. Die Anlage liegt etwas außerhalb vom eigentlichen Zentrum, unweit des Margaritenparks und der Villa Angiolina. Die großen Zimmer sind bestens ausgestattet. Ein echtes Highlight aber ist das Gebäude, in dem man das Frühstück einnimmt und in dem sich auch die Rezeption befindet. Das helle Gebäude ist sehr modern und schick eingerichtet.

Besonders das Frühstück lässt keine Wünsche offen – von frisch zubereiteten Eiern über Kuchen aller Art bis hin zum Kaffee ist alles erfüllt, was man sich von einem perfekten Hotelfrühstück erwartet.

Lobby des Hotel Gardenija
Restaurantbereich des Hotel Gardenija
Teil des riesigen Frühstücksbuffets

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Ausflüge rund um Opatija

Kulinarische Highlights in Volosko

Nur einen Spaziergang von Opatija entfernt – am Ende der Lungo Mare Promenade – liegt das kleine Fischerörtchen Volosko. Am Hafen und in den Gassen gibt es zahlreiche Fischrestaurants. Besonders empfehlenswert ist der malerische Hafen am Abend.

Besonders empfehlen kann ich euch das Kakakao – eine kleine Konditorei mit großartigen Kreationen wie dem Sissi-Kuchen, dem Kakakao-Kuchen sowie der Voloskoschnitte.

Der Hafen von Volosko am Abend
Wahnsinnig gute Konditorware – Kakakao in Volosko

Veprinac – Mittelalterliche Welt des Ruscus

Ist man gut zu Fuss, kann man in 1 1/2 Stunden zu Fuss im kleinen Küstenort Veprinac sein. Ein ausgeschildeter Pfad führt durch den Wald hinauf auf 500 m. Die letzten Meter führen entlang eines kleinen Waldlehrpfads, deren Stationen von Schulen, Kindergärten und Vereinen aus der Gegend betreut und gepflegt werden.

Die Gegend rund um den kleinen Ort war wohl schon in vorrömischer und römischer Zeit besiedelt. Berühmt ist er vor allem durch seinen Ruscus, eine Pflanze, die im Deutschsprachigen Raum als Stechender Mäusedorn (kroatisch Veprinac) bekannt ist.

Man betritt das Dorf durch das Stadttor. Dort findet man auch ein kleines Dorfmuseum, in dem unter anderem die erstaunlich moderne Gemeindeordnung aus dem Jahr 1507 gezeigt wird.

Direkt neben dem Stadttor liegt die kleinere und ältere der beiden Kirchen der Stadt. Sie ist vor allem aufgrund der Zeichnungen bekannt, die aus ihrer Gründungszeit um 1442 stammen und bei Restaurierungsarbeiten in den Kalkschichten entdeckt wurden. Man sieht neben Malteserkreuzen auch Figurenzeichnungen – auffällig dabei: die heutigen Bewohner sind wesentlich fröhlicher als die Heiligen ihrer Kirche.

Empfang in Veprinac
Die Kirche von Veprinac
Wandzeichnungen aus der Kirche St. Anna

Feel & Taste

Im Projekt Feel & Taste kann man die unterschiedlichsten Familien und Produzenten in der Gegend um Opatija besuchen und Honig, Olivenöl, Wein und andere Dinge probieren. In dem von der Europäischen Union finanzierten Interreg Projekt kann man dazu Pakete buchen. Aber darüber werde ich euch im nächsten Blogbeitrag ausführlicher erzählen.

Vorab zeige ich euch aber schon ein paar Beispiele, die ich im Rahmen des Feel & Taste Interreg Programms kurz besuchen durfte.

Fische füttern im Goldfisch-Asyl von Herrn Perisic
Feel & Taste: Ein Tänzchen in den Weinbergen der Familie Rumac
Feel & Taste Besuch z.B. bei der Familie Depoli und ihren Bienen

Offenlegung:

Einladung – Pressereise für das Projekt Feel & Taste: The activity is financed by the European Union from the funds of the European Regional Development Fund under the cross-border Cooperation Programme INTERREG Slovenia – Croatia 2014-2020. 

Die Links führen zu den Landing Pages der Hotels auf booking.com – es sind Affiliate Links, wenn ihr darüber eine Buchung vornehmt, erhalte ich eine Provision von booking.com

3 Gedanken zu „Opatija – Lust auf Meer“

  1. Opatija ist ein unterschätztes Seebad, wie ich finde. Und das ist gar nicht schlimm, denn ich habe nie erlebt, dass es hier wirklich überlaufen ist. Das Gardenija ist wirklich ein schönes Haus mit ganz viel Grün und großem Wohlfühlfaktor. Definitiv eine Reise wert!

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