#Korfu – Meine Highlights auf der Nordinsel

Korfu war nicht nur die Insel, die die legendäre Kaiserin Sissi als ihr Sommerdomizil ausgesucht hat. Korfu ist heute ein beliebter Anlegehafen für Kreuzfahrtschiffe und Ziel für Strandurlauber. Doch Korfu ist noch viel mehr.

Heute stelle ich euch meine Highlights auf der nördlichen, eher gebirgigen Insel vor.

Pantokrator – das Kloster mit dem Draht nach oben

Der Pantokrator ist der höchste Berg der Insel. Mit seinen 917 m macht er seinem Namen „Alles Beherrscher“ alle Ehre, denn man kann ihn von beinahe jedem Ort der Insel sehen. 

Über eine kurvige Straße kann man Petaleia aus bis hinauf zum Gipfel fahren – in den Sommermonaten soll es unterhalb des Gipfels ein Parkplatz eingerichtet werden, von dem aus ein Shuttleservice die Besucher nach oben bringt. Im Mai kann man bis hinauf fahren.

Oben findet man ein Kloster aus dem 17. Jahrhundert, das von einem großen Sendemast im Hof dominiert wird. Beim Eingang zum Kloster findet man zudem ein kleines Ausflugslokal. Auf der anderen Seite gibt an einem Wanderweg mehrere Messstationen und weitere Antennen.

Der Blick vom Pantokrator nach unten ist gigantisch. Bei klarem Wetter kann man beinahe die gesamte nördliche Insel und die albanische Küste überblicken. 

Kloster und Snackbar
Bergrücken des Pantokrator
Antennenwald

Paleokastritsa – Das Kloster mit den Katzen

Paleokastritsa gehört sicherlich zu den bekanntesten Zielen in Korfu. Neben weiten Stränden und zahlreichen Buchten gibt es hier das Kloster Panagia Theotókos tis Paleokastritsa aus dem 13. Jahrhundert. Es liegt auf dem Gipfel einer kleinen Halbinsel und kann mit einer gepflegten Gartenanlage aufwarten, die an einer Farbenpracht kaum zu überbieten ist. Hier leben zahllose Katzen und auch noch einige wenige Mönche. Man sollte unbedingt auf eine adäquate Kleidung achten (Knie & Schultern bedeckt), denn die Mönche können da schonmal etwas grantig werden. 

Zur Klosteranlage gehören außerdem eine Ölmühle und ein kleines Museum, in dem unter anderem eine korfiotische Bibel aus dem 13. Jahrhundert und mehrere Ikonen aus dem Klosterschatz ausgestellt werden.

Immer was los im Kloster
Kloster von Paleokastritsa
Katzenkloster
Eingang zum Kloster

Afionas – Malerisches Dorf mit Doppelbucht 

Nach Afionas mit dem Auto – das ist gar nicht so leicht. Die malerische, beinahe schon kitschige Altstadt mit den weiß getünchten Häusern mit den blauen Fenstern und Türen ist autofrei und die Zahl der Parkplätze am Eingang des Dorfs an der Straße ist nicht grade groß.

Aber es lohnt sich, in den alten Gassen zu wandeln. Und etwas hinter dem Dorf, nach etwa 20 min Fußweg, erreicht man die berühmte Doppelbucht – von einem Aussichtspunkt kann man von oben darauf blicken oder etwas mehr Weg in Kauf nehmen und unten auch baden.

Double Bay von Afionas

Lakones & Angelokastro

Nicht weit entfernt, etwas oberhalb von Paleokastritsa, liegt das kleine Dorf Lakones, das schon in der Nebensaison etwas Geduld erfordert. Denn die Dorfpassage ist so eng, dass vor und hinter dem Dorf eine Ampel installiert ist und die alle 7 min umschaltet. Doch manchmal sind die Reisebusse zu langsam und bleiben im Dorf hängen, so dass man trotzdem rangieren muss. 

Aber die Geduld lohnt sich. Unmittelbar hinter dem Dorf kommen mehrere Restaurants mit Aussichtsterrasse, von der aus man weit auf das Meer hinaus, sowie hinunter auf Paleokastritsa blicken kann.

Hinter dem Dorf endet die Straße vor einem Hügel, auf dem die Ruinen eines alten Kastells, das einst die wichtigste Befestigungsanlage Korfus mit großen Einflussmöglichkeiten auf das adriatische Meer war. Ihre Anfänge hat die Anlage von Angelokastro schon im 5. Jahrhundert zu Byzantinischen Zeiten, seine Blütezeit erlebte es im 14. bis 18. Jahrhundert unter den Venezianern. 

Gegen einen geringen Eintritt (2-3€) kann man hinaufwandern zur Burg – das lohnt sich! Wir waren allerdings im Mai und damit in der Nebensaison dort. In der Hauptsaison könnten die Parkplätze etwas knapp werden – da sollte man sich überlegen, ob man z.B. das Auto auf dem Parkplatz hinter Lakones zurücklässt und die etwa 2 km bis zur Burg zu Fuss geht. 

Angelokastro
Blick auf Angelokastro
Nescafe with a view

Kap Drastis

Das Kap Drastis ist der nordwestlichste Punkt der Insel. Man findet es zwischen den Dörfern Sidari und Peroulades. Hier findet man steil abfallende Kalksteinklippen. 

Man sollte das Auto (vor allem das Leihauto) oben stehen lassen und den tief ausgefahrenen Weg bis nach unten zu wandern. Neben grandiosen Ausblicken findet man am Ende eine kleine Bucht, die zum Baden einlädt, von der aus aber auch kleine Bootstouren angeboten werden. 

Der Besuch lohnt sich vor allem zum Sonnenuntergang, wenn sich die Klippen verfärben. Zudem haben sich im Sandstein zahlreiche kleine Höhlen und einsame Buchten gebildet, die man nur mit dem Boot erreichen kann. Diese laden zum Baden und Schnorcheln ein. Zudem gibt es zahlreiche Wanderwege entlang der Küste, an denen sich zahlreiche großartige Ausblicke bieten.

Cap DrastisB
Bucht
Bootstour

Palea Peritheia – das Verlassene Dorf mit den 5 Tavernen

Im Hügelland unterhalb des Pantokrator liegt das alte Dörfchen Palea Peritheia. Ursprünglich wurde das Dorf, das etwas versteckt auf einer Höhe von 450 m über dem Meeresspiegel liegt, im 14. Jahrhundert zum Schutz vor Piraten und Malaria gebaut.  Die Menschen lebten von Viehzucht, weil Landwirtschaft nur weit unterhalb des Dorfes möglich war. Doch das Dorf gewann damit immer mehr an Reichtum und hatte in seiner Blütezeit 130 Wohnhäuser und 8 Kirchen. 

Doch irgendwann wurden die Piratenüberfälle weniger – die Menschen begannen, an der Küste zu überwintern und nur in den Sommermonaten zum Schutz vor Malaria ins Dorf zurückzukehren. Als dann auch die Malaria weniger wurde und die Touristen nach Korfu kamen, wurde das Dorf in den 1960er Jahren vollständig verlassen.

Nachdem viele Häuser verfielen, geriet das Dorf zunächst in Vergessenheit – bis die Touristen es für sich entdeckten. Viele der Häuser wurden restauriert und bieten heute Tavernen ihren Platz. So ist das Dorf heute nicht mehr ganz so verlassen und nur noch wenige Häuser sind dem Verfall preisgegeben. 

Bemerkenswert ist die Kirche Agios Iákovos O Pérsis aus dem 14. Jahrhundert, die bei unserem Besuch leider versperrt war.

Palea Peritheia ist etwas abseits der normalen Pfade gelegen und die Straßen präsentieren sich nicht wirklich in bestem Zustand. Spannend ist das Dorf hauptsächlich, wenn man dort in den Tavernen essen will – das Lost Place Feeling, das man sich vielleicht erwartet, bekommt man nicht, denn auch im Mai ist der Parkplatz am Ortseingang um die Mittagszeit schon relativ voll. 

Lost Village? Nicht wirklich!P
Platz für eine neue Taverne?

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