Ich war als Kind und bin noch heute ein riesiger Fan des kleinen, gallischen Dorfs, das erbitterten Widerstand gegen die Römer leistet. Und wenn man sich die Zahl der Hinkelsteine anssieht, die in Carnac in der südlichen Bretagne rumstehen, könnte man fast auf den Gedanken kommen, dass der gute Obelix wohl hier in der Nähe als Kind in den Zaubertrank gefallen sein muss.
Carnac – Heimat der Menhire
Man kann gar nicht sagen, wie riesig diese Fläche ist. Einzeln oder in langen Reihen findet man hier die berühmten Menhire von Carnac. Bis zu drei Kilometer sind die einzelnen Steinreihen lang – ältere Steine sind vor rund 4500 Jahren aufgestellt worden und behauen, die neueren Megalithen stehen einfach so in der Landschaft, unbearbeitet.
Die Megalithen stehen in langen Reihen in drei unterschiedlichen Gruppen – 1099 Hinkelsteine bilden die Steinreihen von Ménec (Alignements de Ménec). Sie sind in 11 Reihen auf einer Fläche von 100 m Breite und 1165 m Länge gruppiert, die von zwei Steinkreisen (Cromlechs) begrenzt werden. An die Alignements de Ménec schließen sich in östlicher Richtung zwei weitere Anlagen an: Die Alignements de Kermario mit 1029 und die Alignements de Kerlescan mit 540 Menhiren. Insgesamt war die Anlage ursprünglich wohl mehr als 8 km lang und enthielt mehr als 4000 Steine.
Zugegeben – wirklich spannend fand ich die Menhir-Felder von Carnac nicht. Da ist eben eine große Fläche von 40 ha, auf der man 3000 Steine aufgestellt hat. Die Ausstrahlung dieser Felder ist nicht mal ein bisschen mystisch, wie man sich das etwa von Stonehenge oder von den Osterinseln kennt. Vielleicht hat mir die Führung gefehlt, vielleicht lag es auch ganz einfach am leichten Nieselregen.
Man kann eins der Felder umrunden (was wir getan haben) – ein kleiner Zwischenstop dort reicht, wenn man kein größeres Interesse an verwitterten Steinen und Flechtenpopulationen hat! Betreten kann man die Felder übrigens nur von April bis September im Rahmen von Führungen, der Eintritt kommt dann dem Erhalt der Menhire zu Gute. In verschiedenen Veröffentlichungen habe ich gelesen, dass man sich sonst dort frei bewegen darf – als wir Anfang Oktober dort waren, waren die Tore aber geschlossen, genauso wie das prähistorische Museum im Dorf Carnac.