Haus der Musik – Vienna: City of Music

Beinahe jeder klassische Komponist, der ein bisschen was auf sich hält, hat irgendwann mal eine Zeit lang in Wien gearbeitet. Das hängt natürlich damit zusammen, dass in Wien der Kaiserhof war. Und wer es zum Hofkompositeur geschafft hat, der hat den größten Ruhm erlangt.

Und so kamen sie alle – Mozart aus Salzburg, Beethoven sogar aus Bonn – und sie kamen, um in Wien ihre größten Werke zu schreiben.

Im Haus der Musik kann man sie alle ein bisschen näher kennenlernen.

Aber beginnen wir von vorne. Das Haus der Musik befindet sich nicht weit von der berühmten Staatsoper entfernt. Einst bewohnte das hochherrschaftliche Palais der populäre Feldherr gegen Napoleon in der Schlacht bei Aspern, Erzherzog Carl, der es immerhin als Reiterstatue auf den Heldenplatz geschafft hat.

Instrumentarium im Haus der Musik

1842 wird es dann musikalisch, denn es zog der Erste Kapellmeister der Hofoper, Otto Nicolai, in eine Wohnung im ersten Stock ein und begründete die musikalische Geschichte des Hauses. In seiner Wohnung komponierte er mehrere Orchesterkonzerte, die ersten Konzerte der heute so berühmten „Wiener Philharmoniker“ waren geboren und damit gilt das Palais Seilerstätte 30 heute als Gründungsstätte der Philharmoniker.

Und so hat man selbstverständlich die alten Wohnräume von Otto Nicolai ganz der Geschichte der Wiener Philharmoniker gewidmet. Und so erfährt man hier auch alles über das berühmte Orchester und in einem kleinen Würfelspiel kann man sich sogar selbst als Komponist eines Orchesterstücks versuchen.

Museum der Philharmoniker – mit interaktivem Würfelspiel

Die zweite Etage, die Sonosphäre, beschäftigt sich mit der Entstehung von Klängen. Dazu gehört ein Raum, den man je nach Position ganz individuell wahrnimmt. Hier geht es um Wahrnehmung von Tönen aus ganz unterschiedlichen Richtungen, von Klängen aus dem Stadion, aus der Natur und aus der Stadt. Dazu kommt eine Röhre, mit der man die unterschiedlichen Tonfrequenzen sichtbar machen kann, sowie ein Instrumentarium, in dem man den Klang der verschiedensten Instrumente wahrnehmen und vergleichen kann. Die Etage befindet sich momentan noch im Umbau, so dass die Sonotopia momentan hier beendet ist.

Tonfrequenzen sichtbar gemacht

Die dritte Etage schließlich widmet sich ganz den großen Wiener Meistern – von Mozart über Beethoven und die Strauß-Familie bis hin zu Gustav Mahler und Arnold Schönberg. Jedem ist ein Raum zugeteilt und es wird sich sowohl dem Leben als auch dem Werk des jeweiligen Komponisten gewidmet. Am Ende kann man sogar selbst den Taktstock in die Hand nehmen und virtuell die Wiener Philharmoniker dirigieren – und die Musiker können ganz schön sauer werden, wenn das Talent doch etwas geringer ist als gedacht.

Triff Beethoven

Im vierten Stock gibt es die Virtostage, in der man selbst zum Regisseur eines Geschehens auf der Opernbühne werden kann. Man befindet sich dabei vor einer Leinwand, auf dessen Geschehen man intuitiv Einfluss nehmen kann. Hier oben finden auch regelmäßige Livekonzerte statt.

Im Treppenhaus zwischen der zweiten und der vierten Etage übrigens hängen ein paar aussortierte Orgelpfeifen von der gerade in Restaurierung befindlichen Riesenorgel im Stephansdom.

Auch im Treppenhaus findet Klang statt – mit den Orgelpfeifen aus dem Stephansdom

Fazit

Das Wiener Haus der Musik fasst alle Klangwelten der Stadt zusammen – egal ob Fan von Beethoven oder Walzertänzer, es hat viel zu bieten. Dazu gehören auch die vielen, großen und interaktiven Elemente wie die Klaviatur im Stiegenhaus oder das Orchesterwürfelspiel, der virtuelle Taktstock oder die Virtostage.

Tagsüber ist übrigens extrem viel los, da gerade die interaktiven Elemente natürlich prädestiniert sind für Schulklassen. Dafür hat das Museum aber lange geöffnet, nach 18 Uhr wird es deutlich ruhiger und man hat besseren Zugang und wesentlich mehr Ruhe.

Instrumentarium

In dem Museum ist für jeden etwas dabei – von den ganz Kleinen, die ausprobieren und toben wollen, bis hin zu den kulturinteressierten Erwachsenen – ein wirkliches Museum für die gesamte Familie.

Info

Das Museum ist täglich von 10 bis 22 Uhr geöffnet. Tipp: Nach 18 Uhr sind weniger Schulklassen da und es wird wesentlich ruhiger.

Ticketpreise

Erwachsene€ 13

Ermäßigt: Schüler ab 12 Jahre, Studenten unter 27 Jahren, SeniorInnen ab 60 Jahre, Grundwehr/Zivildiener€ 9

Kinder unter 12 Jahre*€ 6

Kinder unter 3 Jahrefrei

Es gibt Rabatte für Familien und Gruppen

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